Auf der Reise

Quelle: privat, Silvia Wiesenhofer

Ich bin gerade im Urlaub und mache heute einen Chilltag. Meine Beine haben heute absolut keine Lust bewegt zu werden, das Wetter ist trüb und ich widme mich meinen Teesorten zu, die ich mir hier im Norden von Deutschland zugelegt habe und jetzt durch teste. Es tut einfach gut, sich auszuruhen. Dafür ist ja schließlich auch Urlaub da.

Ich erinnere mich an viele viele Urlaube, wo ich von Hotspot zu Hotspot bin. Mit der Bahn, mit dem Bus, mit dem Auto, zu Fuß oder nur mit dem Finger auf der Karte.

Es war schon teilweise so, das ich nicht genug bekommen konnte, fast wie eine Sammelleidenschaft . Sammeln von Erinnerungen, festgehalten anhand von Fotos. Stories auf Facebook, selten Instagram. Ich wollte, ich musste einfach zu der Burg, zu dem Strand oder zu dem Museum. Ich musste es sehen, erleben und dort verweilen. Der Durst nach Erlebnissen, nach dem Dabeisein. Nach dem Mittendrin. Und wenn ich diesen Durst gestillt hatte , kam sogleich das Gefühl nach Durst wieder in mir.

Weitermachen. Auch auf der Suche nach Schönheiten, dem Neuen, dem Unbekannten, Wissenslücken schließen. Vielleicht auch Empfehlungen von dritten Personen nachgehen. Wenn Arbeitskollegen oder auch Bekannte von Orten berichteten und es in mir die Sehnsucht weckte.

Oder – wenn ich in der Buchhandlung war und bei Reisebüchern stand(mein Regal !) und blätterte. Es blieb in mir. Das Bild vom Käsemarkt in Alkmaar löste in mir die Sehnsucht aus, dort hinzufahren. Ich habe es getan. Ich war 2 Jahre lang Hollandsüchtig und nutzte jede Möglichkeit dort hinzufahren. Der Besuch vom Keukenhof war ein absolut schönes Wochenendtrip Erlebnis. Einfach klasse.

Die Liebe zum Fotografieren lässt sich mit der Liebe zum Reisen perfekt kombinieren. Ich könnte ganze Bildbände veröffentlichen, wenn ich wollte.

Und auch die kleinen oder großen Mitbringsel verteilen sich in der ganzen Wohnung. Kissen aus Egmond , Steine aus Dänemark, Müslischale aus dem Elsass. Der Kilometerstand von meinem Auto stieg ständig an.

Wenn ich mich mit Menschen unterhalte und wir uns über Regionen austauschen – ich kann meistens mitreden. Denn ich war schon viel unterwegs und habe dadurch viel gesehen. Ich mag es total gerne , wenn Menschen über ihre Reisen berichten. Gleichermaßen gebe ich auch gerne Tipps.

Morgens nach dem Aufwachen, gerade so die Augen offen und den Blick aus dem Fenster gemacht , Wetter gecheckt und für gut befunden. Ja prima, was machen wir heute ?

Da ich auch sehr gerne wandere zückte ich fast im selben Atemzug mein Handy und begann auf einer Wanderapp nach Routen zu schauen, die den Tag verschönern sollten und zu einem echten Highlight machen.

Ich habe immer versucht ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Aktivitätsprogramm in den Urlauben zusammen zustellen.Mal Stadt, mal Wald, mal Strand. Die Ferienwohnungen waren nur zum Übernachten und als Kochstation da. Richtig angeschaut und genutzt habe ich sie selten bis nie.

Quelle: privat, Silvia Wiesenhofer

Auf Reisen lernt man immer Menschen kennen. Ich komme ins Gespräch mit den Gastgebern, mit Menschen die man in Cafes oder auch am Strand sieht. Auch die nonverbale Kommunikation ist allgegenwärtig.

Andere Regionen, andere Sitten. Anderes Essen, neue Gewohnheiten kennenlernen, neue Regeln und auch neue Herausforderungen. Dazu muss ich nicht unbedingt ins Ausland fahren. Die Menschen in der Eifel sind anders als die Norddeutschen. Und die Menschen aus Süddeutschland unterscheiden sich auch von denen aus Hessen oder der Pfalz.

Das bringt jede Menge Erfahrungen und auch Erkenntnisse mit sich. Anekdoten, über die gerne gelacht werden. Ereignisse, die gerne abgerufen werden, mit einem Schmunzeln im Gesicht oder auch mit einem Kopfnicken. Reisen bildet. Reisen prägen. Reisen machen Spaß. Reisen ist auch ein Hobby.

Auf Reisen ist Flexibilität gefragt. Besonders, wenn man nicht alleine reist. Wenn man als Gemeinschaft reist. Da ich sehr praktisch veranlagt bin wurde mir schnell und konstant die Rolle der Macherin zu teil. Das fand ich manchmal sehr anstrengend. Und führte zu den Gedanken, das ich auf jeden Fall mal alleine ohne Begleitung wegfahren sollte. Der Gedanke ist sehr hartnäckig und wartet auf die Umsetzung. Den Ort habe ich mir schon ausgesucht in Gedanken. Man kann dort nicht viel unternehmen, darin sehe ich für mich die größte Chance. Nur Strand, Meer und eine handvoll Läden.

Entspannung auf Reisen ist ja immer wünschenswert. An für sich macht man ja Urlaub um sich (endlich) mal zu entspannen. Zeit für sich zu haben.

Wie oft habe ich mir Bücher mitgenommen, Cds eingepackt und auch Ausmalbücher für Erwachsene. Irgendwie hat es nie so geklappt sich damit dann auch zu beschäftigen. Das Außen wurde wichtiger. Was gibt es hier ? Was wollen wir machen ? Die zarten Versuche scheiterten.

Ich begann mich zu fragen : Wozu also der Freizeitstress ? Wozu jeden Tag etwas unternehmen ? Warum muss ich oder möchte ich soviel wie möglich alles sehen ? Was ist da los ? Warum nehme ich all diese tolle Bücher mit, wenn ich sie ja doch nicht lese ? Wie möchte ich reisen ? Was ist mir wichtig ? Was macht für mich Urlaub aus ? Was brauche ich ?

( Ich spare extra den Teil über Kleidung zu schreiben die ich dann auch nicht gebraucht habe …)

Quelle: privat,Silvia Wiesenhofer

Heute:

Ich habe aufgehört zu planen. Das Land und der Ort ist natürlich schon ein Plan. Die Unternehmungen sind offen. Das ist mir wichtig.

Es ist völlig in Ordnung, wenn ich nichts tue. Wenn ich heute nicht zum Hohen Moor fahre und es mir ansehe.

Es ist in Ordnung, das ich den Tag “ verplempere “ für Couch, Bett, Hörbuch hören, Tatort in der Mediathek schauen , Tee trinke bis die Packung leer ist.

Es ist in Ordnung, es sich gemütlich zu machen.

Es ist in Ordnung, heute den Urlaub ohne Aktivitäten zu genießen. Denn dazu ist der Urlaub da.

Es ist in Ordnung, sich statt 5 Highlights nur 3 herauszusuchen.

Es ist in Ordnung, auch mal die Planung abzugeben und sich führen zu lassen

Es ist in Ordnung ……

Ich habe in diesem Urlaub viel Qi Gong gemacht, das war mir wichtig. Durch die Ausbildung zu Übungsleiterin Qi Gong möchte ich am Ball bleiben. Kleine Einheiten einüben für potentielle Teilnehmer / Kunden.

Das Üben von Qi Gong auf einer Sanddüne hat mir soviel Energie geschenkt. Und auch das Lesen von Fachliteratur natürlich. Der Urlaub ist anders. Es fühlt sich sehr gut an.

Ich habe einiges nicht gesehen, dafür habe ich mich gesehen. Mit einer sehr genauen Innenschau. Und das ist wertvoll. Wertvoller als ein Moor oder ein See.

Meine Koffer sind gepackt. Sorgfältig gepackt. Morgen reise ich weiter. Ich fahre noch für ein paar Tage auf eine Insel. Mit meinem Lieblingsmenschen. Ohne Plan, ohne viel über die Insel zu wissen. Ich weiß aktuell nur, wann die Supermärkte auf haben. Meine Grundbedürfnisse kann ich also schon mal stillen.

Und das reicht mir gerade jetzt in dem Moment. Und für den Moment.

Ein und Ausatmen. Alles ist gut.

Quelle: privat, Silvia Wiesenhofer

Nicht planen, nur das Nötigste und Wichtigste wissen ist ausreichend.

Morgens aufzuwachen und wach werden, sich recken und strecken. Nochmal ein bisschen liegen bleiben, die kuschelige Wärme der Bettdecke auskosten. Alles in Ruhe beginnen. Die ersten Handgriffe nicht für das Schnappen des Handies nutzen, mal mit einem Mudra beginnen. Die Augen schließen , tief einatmen und ausatmen. Den Tag in seiner Reinheit begrüßen und sich selbst umarmen. Sich einen schönen Tag wünschen ist eine der besten Grundlagen.

Ich habe übrigens beschlossen, ab Juni wieder Webinare zu geben. Das ist auch eine Reise. Eine Reise zu dir selbst , zu deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele. Schau gleich hier nach :

Alles Liebe, Silvia

P.S.Die Bilder in diesem Blogbeitrag sind alle aus Buxtehude. Eine tolle Stadt. Überschaubar, freundliche Menschen, schöne Altstadt. Ich war 3x da.

Quelle:privat,Silvia Wiesenhofer

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